Warum fasziniert mich die Lo-Fi-Fotografie?

Mit vielen meiner Bilder – und kürzlich speziell mit diesem Bild – verbinde ich das Gefühl einer grossen Faszination für Fotos mit sichtbaren Makeln. Ich habe schon verschiedene Male darüber geschrieben und fasse die Einträge unter dem Schlagwort «Lo-Fi» zusammen. Jetzt wollte ich für mich heraus finden, was diese Faszination für mich ausmacht. Ich habe dazu eine Mindmap angelegt: Das mag wirr erscheinen, deshalb hier hoffentlich klarere Aussagen zu den Hauptpunkten:

  • Ich arbeite gerne mit einfachsten Kameras. Ich erlebe dabei die fotografischen Grundgesetze: Licht in den schwarzen Kasten eintreten und auf den Film fallen lassen. Dort geschieht die unvermeidliche chemische Reaktion. Alle möglichen Einflüsse hinterlassen auf dem Bild ihre Spuren. Beispiel
  • Ich spiele gerne mit der Ungenauigkeit. Gleichzeitig ist es ein Ziel, das vorhandene Licht so genau wie möglich einzuschätzen. Es ist ein gutes Gefühl, Licht und Kamera auch in schwierigen Situation gemeistert zu haben. Beispiel
  • Ich beschreibe einen Gegenstand gerne in groben Linien. Dafür reicht auch ein Bild aus, das unscharf ist. Beispiel
  • Durch den Bildrahmen der Kamera blicke ich auf einen Gegenstand. In diesem Moment gibt es nur dieses Sichtfeld. Wie in der Kamera selbst wird verschluckt, was ausserhalb des Rahmens liegt. Dieses Ausschnitte Wählen ist für mich kreativer Ausdruck. Beispiel Zugegeben: Gilt nicht für die Lo-Fi-Fotografie allein.
  • Bilder, die unscharf sind oder Fehler haben, fordern von mir als Betrachter keine messerscharfe Analyse. Beim Betrachten nehme ich das Bild auf. Die Magie des Mediums wirkt an mir selbst.
  • Es ist ein Statement der Bescheidenheit, wenn ich alte Kameras benutze. Dass mit diesen Kameras früher schon viel mehr Bilder gemacht wurden, als ich alleine machen kann, verbindet mich mit einer grösseren Gemeinschaft von Fotografen.

Dies alles kann ich mit Freude erleben, was die Fotografie für mich zur wertvollen Freizeitbeschäftigung macht.