Lochkamera

Eine Lochkamera ist ein Fotoapparat ohne Linse. Das Bild entsteht, indem Licht durch ein kleines Loch in die Kamera tritt und ein seitenverkehrtes Bild auf das lichtempfindliche Material wirft.

Lochkameras werden häufig selber gebaut – aus Kisten, Dosen, Biskuit- oder gar Streichholzschachteln.

Je nach Bauweise können Rollfilm im 35mm oder 120er-Format, Planfilm oder Fotopapier als Aufnahmemedium dienen.

Besonderheiten der Lochkamerafotografie

  • Kleine Öffnung: Je kleiner das Loch ist, um so schärfer ist die Abbildung. Ebenfalls wird eine grosse Schärfentiefe erzielt. Dadurch sind Objekte im Vordergrund genauso scharf wie der Hintergrund. Die Grösse der Öffnung kann als Blendenzahl berechnet werden. Typisch sind Blendenzahlen von ca. f/200.
  • Zeit: Durch die kleine Öffnung ist meist eine lange Belichtungszeit nötig. Dadurch entstehen die typischen Effekte von Langzeitaufnahmen. Dies bedingt meist auch, dass die Kamera auf einer stabilen Fläche oder einem Stativ aufgesetzt werden muss.
  • Weitwinkel: Je nach Bauweise aber häufig haben Lochkameras einen weiten Abbildungswinkel. Für die Bildgestaltung ist das interessant in Kombination mit der grossen Schärfentiefe.
  • Keinen Sucher: Zum Festlegen des Bildausschnitts gibt es keine genauen Hilfsmittel. Einige Kameras bieten aufklappbare Rahmen, einige haben Hilfslinien auf dem Gehäuse, die den Bildwinkel angeben. Hilfreich sind auch Wasserwaagen. Ansonsten muss die Ausrichtung der Kamera nach Gefühl erfolgen.
  • Unebenes Aufnahmemedium: Je nach Bauweise kann das Fotopapier oder der Planfilm nicht flach liegen – mit oder ohne Absicht – was zu verzogenen Abbildungen führt.

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