Unermüdliches Sehen

hut (diptych)

Anfang August ging ich auf einen zweitägigen Ausflug auf den Gotthardpass. Jetzt, da alle meine Fotos, die ich dort aufgenommen habe, entwickelt, bearbeitet und auf Flickr erschienen sind, möchte ich drei persönliche Beobachtungen dazu festhalten.

  • Auf seltene Art selbstvergessen absichtslos und zugleich unermüdlich wanderte ich auf dem Gotthardpass herum. Völlig planlos gelangte ich so an schöne Plätze, die mir immer gute Fotomöglichkeiten boten. Ich empfand das als heilsam und nahm es als Geschenk an.
  • Betrachte ich die Motive, die mich interessieren, so sehe ich nach wie vor eine starke Beeinflussung durch das Werk «What you see» von Luciano Rigolini. Staumauer, Strommasten, Häuschen, Zäune.
  • Mit der geliehenen Hasselblad 500C/M konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Das liegt nicht allein am Lichteinfall. Zwar wäre ich wohl schon bereit, mich auf die langsamere Art des Fotografierens, die sie fordert, einzustellen. Ihr Gewicht und ihre Grösse sind mir jedoch meist doch zu umständlich. Auch müsste ich mir noch mehr Zeit geben, um den Umgang mit ihr einzuüben: Schärfe genau setzen, Schärfentiefe gekonnt einsetzen, perfekte Kompositionen einstellen. Dafür habe ich offenbar zur Zeit nicht die Muse. Ende September werde ich die Hassi zurückgeben. Stattdessen fasziniert mich einmal mehr die Lo-Fi-Qualität meiner Lochkamera-Bilder.