So sehe ich das Leben

Vor kurzem wurde ich gefragt, was meine Leidenschaft sei. Meine Antwort wurde zu einem Statement über meine aktuelle Sicht auf das Leben und die Bedeutung meines Fotografierens darin.

Meine Leidenschaft ist es, da wo ich gerade bin, die Situation wahrzunehmen und ebenso mein Verhalten darin, und so ein tiefes Erlebnis des Seins zu machen.

Mein Fotografieren ist ein Einüben in genau solche Erlebnisse. Was daraus resultiert, sind im besten Fall Bilder, die ein Ausdruck meines Empfindens in solchen Momenten darstellen.

Im Leben stehe ich auch an der Arbeit und in der Familie immer in Situationen, wo ich das Wahrnehmen übe. Und hierbei sind Erlebnisse von gegenseitiger Klarheit und übereinstimmendem Handeln das optimale Ergebnis.

Das klappt selbstverständlich nicht immer. Wenn ich nicht «bei mir», abgelenkt oder voreingenommen bin, dann fällt das Erlebnis oberflächlich aus. Im Leben wie im Fotografieren spüre ich danach meist, dass die volle Tiefe der Situation nicht ergündet werden konnte. Dann gehe ich weiter und versuche mich auf die nächste Situation einzulassen.

Auf diese Weise kann ich mein Fotografieren jetzt viel präziser erklären. Man muss dabei verstehen, dass nicht das Fotografieren allein die Leidenschaft ist, sondern das Wahrnehmen in allen Situationen – mit oder ohne Kamera.

Bewusst ist mir diese Leidenschaft für das Wahrnehmen durch die Übung in Achtsamkeit geworden. Das ist eine persönliche Entwicklung, die einige positive Veränderungen in meinem Leben gebracht hat. Deshalb will ich weiter üben und in die Landschaften hinaus gehen, Fotos machen, auch wieder mal Audioaufnahmen machen, und davon berichten, was ich erlebt habe – wer ich bin.

PS: Ok, wem das jetzt zu persönlich, zu philosophisch oder zu abgefahren war, der möge entschuldigen und einfach meine Fotos anschauen ;-).